Sonntag, 27. November 2011

Die kleine Geschichte zum Adventskalender für Birgit

Im vorvorvorvorvorigen Post hatte ich euch doch den "schnellen" Adventskalender gezeigt, den meine Herzenstochter Birgit von mir bekommen hatte. Die Tüten aus Butterbrotbeuteln waren mit der BigShot geprägt und gefüllt mit - Puzzleteilen. Erinnert ihr euch an: http://stempellotta.blogspot.com/2011/10/advent-advent-und-eine-kalenderidee.html

Die Geschichte dazu ist folgende, gerade für den 1. Advent im stürmischen Regen passend:

Es war genau vor zwei Jahren. Ich hatte im Herbst meine Tischtennisgruppe verlassen müssen, weil die Arthrose meine Schulter so anfällig gemacht hatte, dass die Schmerzen die Freude des Spielens überlagerten. Da wir alle immer sehr viel miteinander lachen konnten, war ich sehr traurig über diesen Abschied. Aber es gab vorerst keine andere Lösung.

Dann kam die Vorweihnachtszeit. Für mich Single mit Tochter-Liebeskummer immer eine schwere Zeit.

Eines Abends Ende November fand ich in meinem Briefkasten ein kleines Päckchen in Geschenkpapier. Die Zahl eins war drauf. Nanu, dachte ich, was ist das denn? Kein Absender? Kann das für mich sein? Ich machte das Päckchen auf. Es waren ungefähr 50 Teile drin, kein Wort, keine Vorlage, aber lauter bunte, wunderbar farbige Puzzleteilchen.

Also fing ich an - was sonst? Es dauerte sehr lange, denn ich musste jedes Teil probieren. Zum Glück war es ein Randteilstück mit glatten Kanten. In der Zeit, in der ich das Puzzle legte, waren meine trüben Gedanken und die Traurigkeit absolut weggewischt - welch Wohltat in der dunklen Jahreszeit. Und am nächsten Tag war wieder ein Päckchen im Briefkasten und wieder und wieder und wieder und noch immer wusste ich nicht, wer mir diese Freude machte.

Es war einer meiner Tischtennisfreunde, der mich auf solche Weise tröstend beschäftigte, bis das ganze 1000 Teile Puzzle fertig war - es war Heiligabend und es war die schönste Adventszeit, die ich je in meinem Leben durch seinen Adventskalender erlebt habe. Ich danke Jürgen heute noch einmal dafür, sich so an meine Seite gestellt zu haben!

Und nun ist es an meiner Herzenstochter, solchen Trost zu spüren und ich wünsche ihr eine ähnliche Erfahrung, 24 Päckchen lang, bis das große Ganze fertig ist! Und wenn Du, liebe Birgit, jemanden weißt, der in ein zwei Jahren diese Hilfe braucht, dann gib den Kalender weiter, wie ich es tat und hilf!

Damit: Fröhliche Adventszeit allen, die dies lesen wünscht euch eure Stempellotta

PS: Dieses Jahr fand ich einen dicken Umschlag von Jürgen im Briefkasten. Erst am 26. öffnen steht drauf. Drin war "Der Andere Advent"  - ein wunderbarer Kalender für ein paar Minuten tägliche Besinnung auf das, was wir Christen unter Adventszeit verstehen. Ich wünsche allen solche Begleitung in dunkler Zeit, die zum Licht führt.


Lieber Jürgen und liebe Renate - habt wieder einmal den allerherzlichsten Dank für die gelungene, völlig unerwartete und deshalb umso tiefer gehende Freude!

Samstag, 26. November 2011

Geburtstagskarte mit Bordmitteln

Wir haben hier in der Reha eine kleine, aber feine Gruppe gebildet, die alle am gleichen Tag ankamen und fast alle am gleichen Tag wieder nach Hause fahren werden. Diese Gruppe beschert uns Frohsinn und unglaublich viel Lachen neben all den Päckchen, die jede von uns zu tragen hat. So ist es ganz klar, dass wir eine von uns, die am Dienstag Geburtstag hat, beschenken wollen. Ein Gedicht, das natürlich für das Geburtstagskind bestimmt ist und nur für sie, ist innen aufgeschrieben, aber die Karte kann ich euch zeigen, die ich mit den wenigen Sachen herstellte, die in einem halben Koffer Platz finden:


Unsere drei Herzen schenken wir ihr zusätzlich, denn Herzen und Lachen vermehren sich, wenn wir es verschenken ...

Und wer weiß, was ihr und uns das Leben sonst noch schenkt. Dem Falter nachzuschauen, ist nicht verkehrt!

Freitag, 25. November 2011

Der Nebel ist weg - hurra, es regnet!

Die letzte schöne Aufnahme im Nebel ist mir gestern geglückt, denn leider ist der Nebel nun weg, also keine Möglichkeit mehr, dies zu wiederholen. Es war ein - auch für Einheimische - ungewöhnliches Wetter. Normalerweise weht ja an der Küste immer ein Wind, meistens sogar ein stürmischer. Aber 2 m in der Sekunde - das ist nix, so dass der Nebel ganze drei Wochen blieb.

Nun geht es uns besser! Der Wind weht und ....  es regnet! Dabei habe ich mein Zimmer getauscht mit Petra, die Sonne hatte, aber Meerblick wollte. Die Folge war, dass sie das Meer nicht sehen konnte und ich keine Sonne. Jetzt kann Petra das Meer sehen und ich freue mich immer noch auf Sonne. Gestern war sie eine Stunde auf meinem Bett - boahhhh, wat hell!!!

Aber jetzt das letzte Foto:


Ratet ihr, was das ist? Ich war erst ganz irritiert, weil ich ja wusste, was ich eigentlich knipsen wollte und direkt vor dem Motiv stand. Aber eine Ex-Physik-Lehrerin gibt ja nicht auf! Ich denke, ihr habt es längst auf der Platte! 

Es ist ein stinknormaler Baum im Nebel, dessen Äste kunstvoll umwickelt sind mit lauter Lichterketten. Und die hellen Punkte entstehen bei Nacht durch den Blitz des Fotoapparates. Das Licht reflektiert an den feuchten Tröpfchen in der Luft und dadurch spiegelt es rund um den Baum, als stünde er im Schneegestöber. 

Na, das kann ja hier auch noch kommen - Abenteuer Küste nennt man das wohl ...

... und dies ist der Beweis bei Nacht ohne Nebel:



Schön, was?


Samstag, 19. November 2011

Begegnung im Nebel

Heute ist der erste Tag, an dem sich der Nebel lichtete - für drei Stunden. Genau diese drei Stunden nutzte ich, um mit dem Rad auf dem Deich zu fahren, der Sonne entgegen. Aber ganz plötzlich führte der Weg runter und die Luft wurde feucht, so feucht, dass ich innerhalb weniger Minuten nicht die sprichwörtliche Hand vor Augen sah und auf einer Straße landete. Erkannt habe ich das nur an den doppelten Lichtern, die mir knallrot oder bläulich gelb begegneten, also stieg ich erst einmal ab, um mich zu orientieren.

Plötzlich wurde es still. Ein Auto stand quer auf der Straße, mit Warnblinkanlage. Nanu, dachte ich, was ist denn jetzt los und wartete. Da hörte ich leise, trappelnde Geräusche und hin und wieder einen scharfen Pfiff, kurz und schneidend und dann sah ich auch schon, was geschah: Eine riesige Herde Schafe, bräunliches Fell mit schwarzen Ohren wippte an mir vorbei. Drei Hunde sausten lautlos um die Herde herum, alle überquerten die Straße, um kurz darauf wieder in dem Nichts zu verschwinden, aus dem sie gekommen waren.

Wenn ich bloß einen Fotoapparat dabei gehabt hätte! Es hätte etwa so ausgesehen:












So aber können sich die Landmenschen nur kaputt lachen über mein Erlebnis und ich Stadtpomeranze werde lange davon zehren, wie berührt ich war über diese rauf und runter wippenden Ohrenspitzen, die breiten Schafpopos und das Geräusch der trappelnden, kleinen Hufe.

Jetzt weiß ich endlich, was Gerd meinte, als er vom Küstennebel sprach, den er mir wünschte! Ich dachte dabei eher an etwas Flüssiges ...

Und dann bin ich doch noch einmal los geradelt - mit Fotoapparat. Es kam gerade ein Schiff, nein Fähre heißt das, sagt Elke, deren Mann zur See fuhr, in den Hafen. Das sieht dann so aus und ist erhörbar am tiefen Tuuuuuut des Nebelhorns:



Und wenn es da ist, sieht es so aus und es ist Stille überall:


Nun gut ...

Dafür jetzt aber ein wirklich tolles Bild des Meeres hinterm Deich bei Flut:


Und eins ein paar Stunden später. Jetzt ist Ebbe, ganz deutlich zu sehen, oder?


Ach ihr! Kein bisschen Einfühlungsvermögen oder was?
Es grüßt euch alle, Ihr Lieben,
stempellotta vom Meer

PS: 
Nachträglich stand es sogar in der Zeitung, was ich erlebte, aber da waren die Schafe schon ziemlich weit weg, aber näher dran an Bremen:


Draufklicken, dann kann man es sogar lesen ...

Sonntag, 6. November 2011

Mini-Kerzen-Matchbox

Als ich neulich mit meinen Reha-Freunden beim Touristen-Bummel durch die Bremer Böttcherstraße eine Advents-Streichholzschachtel mit vier Mini-Kerzen drauf gesehen habe, nicht gerade preiswert mit über 5 Euro, war wieder einmal eine Bastelaufgabe geboren und ich versuchte meine Variante. Ich bin aber und bleibe eine Technikerin - bei aller Bewunderung künstlerischer Werke und so sehen meine Boxen alle zusammen etwa so aus:


Im Forum der kreativen Bastelfreunde allerdings gibt es eine Frau, die Kerzenkarten als Tortenkarten macht, da fällst du um! So richtig mit einer Torte mitten auf einer Bastelkarte, mit ein paar kleinen Kerzen drauf vor einem Hintergrund, der auf das Feinste dekoriert ist mit allem, was die meisten Bastlerinnen verwenden würden, nur ich nicht. Dazu fehlt mir die Kreativität, aber - guckt mal, ich darf sie euch zeigen - vielen Dank Schnubbel-Karten-Eva!


Wie solche Kunstwerke entstehen, kann nur die Künstlerin persönlich euch sagen. Meine Variante der Schächtelchen aber bekommst du hier, auch umsonst, versteht sich, obwohl ich neulich im Weser Kurier las, dass es eine Bremer Bloggerin mit einem Kosmetiktip-Blog zu finanziellen Ehren gebracht hat. Aber noch arbeite ich und verdiene genug, um mir das leisten zu können, euch diesen Service kostenlos zur Verfügung zu stellen. Immerhin bekomme ich ja meistens nette Kommentare dafür! Es sei die eine Kommentatorin besonders gegrüßt, die die einzige Ausnahme war, weil sie ihren Anstand verlor. Für sie diese Variante der Matchbox:


Also, los geht´s mit dem blauen Streichholzschächtelchen. Das ist wahrscheinlich das Perfekteste von allen Schächtelchen, weil es mit einer Stanze gemacht wurde, die von Sizzix ist und über diese Firma in Amerika vertrieben wird, die ich damals noch unterstützte. Hier braucht man nur in Amerika für 40 Dollar plus 20 Dollar Porto eine Stanze zu kaufen, eine BigShot-Maschine hier für 105 Euro mit Zubehör für ca. 20 Euro dazu und schwupp, schon kannst du ganze Schulklassen mit solchen Kästchen versorgen - aber wer will das schon?


Es geht aber - wie ihr mich und meinen Blog kennt - auch anders und viel, viel billiger! Ihr nehmt ein Karopapier als Unterlage (habe ich hier mal zum Knipsen weggelassen), um die Maße zu übertragen und falzt folgendes Stück Pappe: knapp 15 cm x 13 cm am Rand bei jeweils ca. 1,9 cm und bei 4 cm, ein Mal rund rum!

Natürlich geht es auch einfacher, mit der Papierschneidemaschine von Fiskars, die mit dem orangenen Nippel schneiden und dem schwarzen Nippel falzen kann. Hier musst du nur das fertig zugeschnittene Pappestück immer am Rand bei ca. 1,9 cm falzen, dann um 90 Grad drehen, wieder falzen, dann wieder um 90 Grad drehen und falzen, bis du ein Mal rum bist. Die Linien sind hier nur eingezeichnet, damit du sie sehen kannst. Das wiederholst du bei 4 cm - es geht irre schnell, hast du den Dreh erst raus!


Und jetzt schneiden! Gut aufpassen dabei, damit stehen bleibt, was gebraucht wird und weg kommt, was stört und nicht umgekehrt :-)))! Ich schneide immer etwas schräg an den kleinen Klebeecken, damit beim Klappen nach dem Falzen keine Krumpelstellen entstehen, sondern die Teile schön übereinander passen. Sie dienen eh nur zum Verstärken der Seitenwände und liegen nach dem Kleben innen in der Schachtel, sind also nicht sichtbar. Hier sind die Schneidestellen und die Schrägen rot eingezeichnet:


Klickt es euch zum Vergrößern an, damit ihr euch nicht verschneidet ... Das ROTE kommt weg! Ist es richtig, dann sollte es möglichst so aussehen :-))) und alles, was nach innen geklappt wird, eine Winzigkeit anschrägen, dann arbeitet es sich besser!


Jetzt wird Stück für Stück geklebt, Ponal und Klammern von Tedi (20 Stück für 1 Euro, bei Bedarf schicke ich gegen Portokosten welche zu, da ich einen Vorrat angelegt habe - mail genügt, wie immer) sind da Gold wert und lassen sich schneller aufstecken als Büroklammern, die ich früher verwendete:


Und für die Hülle nimmst du entweder schönes Designerpapier - hier wunderbares von Aldi Nord :-) und nicht von dieser Firma, die auch schönes hat, aber meins hier hat 3 Euro gekostet für 9 Blatt, das dieser Firma kostet inzwischen 13 Euro für 12 Blatt, wollen wir wieder mal rechnen? Nee, heute ist Sonntag, da haben auch Ex-Lehrerinnen frei! Oder du nimmst Farbkarton, den du bestempelst oder sonst wie dekorierst. Hier war es die Hexe von oben ...

Maße: knapp ca. 16 cm x 7,05 cm hahahaha - jaaaa, dieser knapp ein Millimeter ist BESSER, als das Maß von der Stanze, denn er verdeckt die innere Schachtel wirklich und nicht nur zufällig ein bisschen! Auch jede Seite sollte ein ganz klein bisschen Spiel haben, also eher einen halben Millimeter zugeben überall, daher die ca. 16 cm Angabe. Du musst es selbst ein bisschen probieren, denn es kommt auf die Dicke des Kartons und/oder des Papiers der Hülle an. Bei Papier einen halben Millimeter pro Seite, bei Karton eventuel sogar einen.


Dann kommt nur noch eine große Öse rein als Kerzenhalter. Hier setzte ich die Ösen mit der Crop-A-Dile, die bei dieser Firma für über 33 Euro verkauft wird und schwarze Griffe hat, auf denen der Name der Firma draufsteht - für Demonstratorinnen äußerst wichtig zum Verkaufen. Genau solch ein Gerät mit pink farbenen Griffen verkauft allerdings auch laBlanche, für knapp 25 Euro, sogar mit Gebrauchsanweisung, die die oben genannte Firma vor zwei Jahren nicht lieferte!


Die Kerze musst du etwas mit einem Spitzer bearbeiten, damit kein Unglück geschieht! Dann noch Deko auf die Schachtel kleben oder eben wie bei mir nur das Hexenmotiv lassen - fertig ist das Kästchen, das in der Böttcherstraße über 5 Euro kostet ...


Eine Herbstblätter-Variante:


 Die Schneevariante bei Minus fünf Grad in der Nacht:


Und den versprochenen "Adventskranz", der noch mehr nach Herbstlaub aussieht, aber das wird schon noch :-)):


Du kannst natürlich auch ein Kerze-Überraschungskästchen machen. Das sieht erst so aus:


Und geöffnet dann so:


Gemacht ist es völlig easy: Das Kästchen unten hat folgende Maße: Karton 12 x 12 cm, dann bei 4 cm falzen und die Ecken rausschneiden, wobei du es natürlich nach dem gleichen Prinzip auch mit 5 cm oder 6 cm machen kannst oder was auch immer verpackt werden soll, auch nicht quadratische Sachen gehen gut und nach der gleichen Art. Es ist nur wichtig, dass du viele kleine Sachen einfüllst, damit der Effekt beim Öffnen entsteht, dass alles rausfällt und mit Sicherheit ein Lächeln zumindestens bei dir hervorlockt und die Humorfähigkeit der Beschenkten testet!

Man nennt diese und ähnliche Boxen auch "Explosionsbox". Ich habe eine perfektere Box schon einmal vorgestellt. Leider fliegt da nix raus - sie hat Seitenwände - ist also nur halb so lustig ... Klickt mal hier, da seht ihr die moralisch und künstlerisch feinere Variante, aber diese Box hier hat dafür ein Kerzchen drauf - Advent, Advent kommt angerennt ...

Den Deckel machst du dann passend zum jeweiligen Unterteil, was nicht so schwer ist, wie es klingt. Gib einen halben bis einen Millimeter "Nahtzugabe" zu, dann passt der Deckel immer! Aber hier in diesem Fall nahm ich folgendes Teil, um den Kerzenhalter zu plazieren: den Instant Setter, denn ich wollte die Kerze in die Mitte der Box haben und die Ränder störten für die Crop-A-Dile. Mit diesem Teil für 23 Euro kannst du Ösen setzen, wohin du willst. Mitten in jede Karte und wie hier, mitten in einen Deckel, den du umgedreht auf eine Matte legst und los"schießt" - das Ding hat eine Feder und knallt ein bisschen, manchmal muss man auch zwei oder drei Mal knallen, aber es klappt toll und macht Spaß! Sehr empfehlenswertes Werkzeug - danke noch an Irmgard/Serafeena :-)))!

So, damit wünsche ich wieder einmal ein schönes Wochenende allen, die - wie ich - Süchtige nach Basteln sind und danke für euer nicht enden wollendes Interesse
Annelotte